Charaktereigenschaften
Der Cavalier ist ein süsser, gutartiger, freundlicher, kleiner Hund mit viel Charme. Er ist lebhaft, trotzdem Würde ausstrahlend. Aggression spielt in seinem Sozialrepertouire keinerlei Rolle. Der Lieblingsplatz des kleinen Spaniels ist das sitzen auf dem Schoss, er ist ein ausserordentlich liebesbedürftiger Hund. Er liebt alle Menschen, besonders Kinder mit denen er unermüdlich spielt. Cavaliere kommen auch mit Katzen und anderen Haustieren gut zurecht, nachdem erst einmal die ursprüngliche Neugierde gestillt ist. Obwohl diese Hunde oft futterfreudig sind, akzeptieren sie auch fröhlich das Verteilen von Guezlis innerhalb der ganzen Gruppe. Gruppenhaltung von mehreren Cavalieren ist kein Problem denn sie sind sehr sozial. Seine Unterordnungsbereitschaft ist sehr gross. Da er auch sehr sportlich ist, währe er ein idealer Agility-Hund, der mit voller Begeisterung dabei ist wenn man mit ihm arbeitet.
Rassebeschreibung
Der Cavalier ist ein eleganter und liebevoller Kleinhund, der es versteht, seinen Besitzer allein schon durch seine grossen dunklen Augen zu bezaubern. Cavaliere sind unglaublich anhänglich, wodurch Gehorsamsübungen kein grosses Problem darstellen, da er seinem Herrchen sowiso bei keiner Gelegenheit von der Seite weicht ! Der Cavalier ist leicht zu pflegen, er wird so oft wie nötig gekämmt und gebürstet aber keinesfalls getrimmt oder geschoren.
Farben:Folgende Farben sind anerkannt:
Black
and TanRabenschwarz
mit lohfarbenen Abzeichen über den Augen, an den Wangen, an der
Innenseite der Ohren, an der Brust, an den Läufen und an der
Unterseite der Rute. Die Lohfarbe sollte leuchtend sein. Weiße
Flecken sind unerwünscht.
RubyEinfarbig tiefrot. Weiße Flecken sind unerwünscht.
BlenheimGut unterbrochene intensiv kastanienrote Markierungen auf
perlweißer Grundfarbe. Markierungen am Kopf sollten gleichmäßig
verteilt sein und ausreichend Zwischenraum für den sehr geschätzten
"Lozenge-Flecken/Spot" lassen.
TricolourGut verteiltes und gut unterbrochenes schwarz-weiß mit
lohfarbenen Abzeichen über den Augen, an den Wangen, an der
Innenseite der Ohren, an der Innenseite der Läufe und an der
Unterseite der Rute.
Jede andere Farbe oder Farbzusammenstellung ist unerwünscht.
Allgemeines Erscheiungsbild:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel ist aktiv, anmutig und ausgewogen, mit sanftem Ausdruck.
Charakteristika:Der Cavalier soll unternehmungslustig, liebevoll und absolut furchtlos sein.
Wesen:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel soll stets freundlich, fröhlich und niestreitsüchtig sein. Er zeigt keinerlei Neigung zur Nervosität.
Kopf und Schädel:Der Schädel des Cavalier-King-Charles-Spaniel ist zwischen den Ohren fast flach. Die Länge des Fangs vom Stop bis zur Nasenspitze sollte ungefähr 3.8 cm messen. Die Nase ist schwarz, gut entwickelt und ohne fleischfarbene Markierungen. Der Fang verjüngt sich, wobei die Lefzen gut entwickelt aber nicht hängend sein sollten. Die Partie unter den Augen sollte gut ausgefüllt sein. Jegliches Zeichen eines schwachen, spitzen Fangs ist unerwünscht.
Augen:Die Augen des Cavalier-King-Charles-Spaniels sind groß, dunkel, rund, jedoch nicht vorstehend; mit gutem Abstand voneinander.
Ohren:Lang, hoch angesetzt, mit reichlicher Befederung.
Gebiß:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel hat einen kräftigen Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiß, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Hals:Der Hals des Cavalier-King-Charles-Spaniel sollte mäßig lang und leicht gebogen sein.
Vorhand:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel hat eine mäßig entwickelte Brust, gut zurückliegende Schultern, gerade Läufe mit mittelmäßiger Knochenstärke.
Gebäude:Das Gebäude ist kurz - geschlossen mit gut gewölbten Rippen. Der Cavalier-King-Charles-Spaniel hat einen geraden Rücken.
Hinterhand:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel hat Läufe mit mittelmäßiger Knochenstärke, gut gewinkelte Kniegelenke, er hat keine Anzeichen von Kuhhessigkeit oder Überwinkelung der Sprunggelenke.
Pfoten:Die Pfoten sind beim Cavalier kompakt, gepolstert und gut befedert.
Rute:Die Rutenlänge sollte beim Cavalier-King-Charles-Spaniel im Einklang mit dem Gebäude stehen, sie sollte gut angesetzt, lustig aber niemals deutlich über der Rückenlinie getragen werden.
Gangart - Bewegung:Der Cavalier-King-Charles-Spaniel zeigt einen freien und eleganten Bewegungsablauf mit sehr viel Schub. Die Vorderläufe bewegen sich parallel zu den Hinterläufen von vorn oder von hinten gesehen.
Haarkleid:Das Haarkleid des Cavaliers ist lang, seidig und ohne Locken. Leichte Wellung ist gestattet. Der Cavalier hat eine üppige Befederung und darf absolut nicht getrimmt werden.
Größe / Gewicht: Gewicht: 5,5 bis ca. 8 kg. Ein kleiner, sehr ausgeglichener Hund in diesen Grenzen ist erwünscht.
Fehler:Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Anmerkung:Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Geschichte
Einst waren Sie des Königs Lieblinge
Der Cavalier King Charles Spaniel
hat eine einzigartige, kaum mit einer anderen Rasse vergleichbare
Vergangenheit. Der eigentliche Ursprung der Rasse liegt im Dunkeln,
aber es gibt Hinweise dafür, daß es viele Jahrhunderte vor Christi
einen ähnlichen Typus schon gegeben hat.
Nachweislich wird unser Spaniel in der Beschreibungen aus der Zeit
Philipp II von Mazedonien, dem Vater Alexander des Großen, erwähnt.
Warum es aus den folgenden Jahrhunderten keinerlei Aufzeichnungen
oder Gemälde von diesem Kleinhund gibt, ist nicht bekannt.
Mit den aus Spanien über Italien, Frankreich und
Holland ausgewanderten Kelten fand der Cavalier King Charles
Spaniel seinen Weg nach England, wo er vermutlich Dank seiner
vorzüglichen Nase schon im 9. Jahrhundert zur Falken- und
Niederjagd eingesetzt wurde. Erst im Hochmittelalter - 13.
Jahrhundert - trat unser Spaniel wieder vermehrt in Schriften und
auf Gemälden in Erscheinung z.B. in der Pariser
Minnesängerhandschrift oder dem Sachsenspiegel.
Den weiteren Werdegang und die Verbreitung der Rasse können wir
heute durch Weke von Tizian, Veronese, Lanser und in noch
vorhandenen Chroniken weiter verfolgen.
Besonders beliebt bei den Damen und gezüchtet von
Aristokraten wurde England zur Hochburg dieser Rasse. Wer damals
"in" sein wollte, mußte einen Cavalier besitzen. Es wird berichtet,
daß Heinrich VII (1491 - 1547) und Königin Maria I (1516 - 1558)
den Cavalier als Begleiter zu schätzen wußten. Der Leibarzt von
Königin Elisabeth I (1533 - 1603), Dr. Caius, bezeichnete die Rasse
in seinen Büchern als "Comforters", was soviel bedeutet wie
Tröster, angenehmer Gegenstand oder als "Spaniel Gentle", zarte und
sanfte Spaniel. Als Schottlands Könignin Maria Stuart hingerichtet
wurde, fand man unter ihrem Rock einen kleinen Cavalier.
König Charles I von England (1600 - 1649) stattete
unseren Spaniel mit noch heute gpltigen Privilegien aus. Von seinen
Söhnen Charles II und James II wird berichtet, daß an ihrem Hofe
ständig eine größere Anzahl kleiner Cavaliere, in den damals
üblichen Farben schwarz oder weiß/braun, anzutreffen war. Unter
König Charles, von dem der Cavalier seinen Namen "Cavalier King
Charles Spaniel" erhielt, wurde das damalige Zuchtmaterial durch
Importe seiner Schwester Henriette von Orleans aus Frankreich
deutlich verbessert. Auch die heute schwierig zu züchtende
Farbvariante black & tan wurde von ihm durch ein
selbsterstelltes Zuchtprogramm erstmals erzüchtet.
Dem Sieger im spanischen Erbfolgekrieg Herzog John
Churchill von Marlborough (1650 - 1722) verdanken wir heute durch
spezialisierte Zucht auf Schloß Blenheim, die weiß/rote Spielart
gleichen Namens (blenheim). Durch die Einkreuzung mit kurznasigen
Rassen, Mitte des 18. Jahrhunderts, veränderte sich der Urtyp des
Cavaliers. Dieser nund etwas kleinere und plattnasigere Hund (King
Charles Spaniel) erhiet 1882 seine offizielle Anerkennung.
Erst als sich nach dem Ersten Weltkrieg ein
amerikanischer Hundefreund namens Mr. Roswel Eldrige für den
ursprünglichen Spaniel zu interessieren begann, diesen aber weder
in seiner Heimat noch in England käuflich erwerben konnte, setzte
er 1926 auf Englands weltbekannter Hundeausstellung "Crufts Dog
Show" Preise in Höhe von je 25 Pfund für einen Rüden und den
gleichen Betrag für eine Hündin aus. 25 Pfund waren für die
damaligen Verhältnisse in England sehr viel Geld. Die ersten
erfolgreichen Züchterinnen waren Mrs. Mallock und besonders Mrs. A.
Hewitt Pitt, die sich mit dem Zwinger "von Ttiweh" (Hewitt von
hinten gelesen) weltweit um die Cavalier King Charles Spaniel Zucht
verdient gemacht hat. Nicht nur zahlreiche Champions - der erste
1948 - entstammen dieser ersten Nachzuchtlinie, auch der bis heute
gültige Standard der Rasse wurde unter der Leitung von Mrs. Pitt,
nach dem Rüden "Ann´s Son", festgelegt.
Im Jahr 1928 gründeten Engländer den ersten Cavalier
King Charles Spaniel Club - heute gibt es davon allein in
Großbritannien und Irland 8 eigenständige Vereine. Doch es sollte
noch bis 1945 dauern, ehe der Cavalier vom Kennel Club die
offizielle Anerkennung als selbstständige Rasse zuerkannt bekam.
Wegbegleiter für die Cavalierzucht auf dem Festland waren Ende der
fünfziger Jahre die holländischen Züchterinnen Frau van Heulekom,
Frl. Iwes und Gräfin van den Boom. Erst Mitte der sechziger Jahre
kam der Cavalier King Charles Spaniel auch nach Deutschland -durch
Frau M. Bernhard und Gräfin zu Erbach Fürstenau - aber auch hier
nahmen anfänglich nur wenige Hundefreunde von dieser Rasse Notiz.
Dies sollte sich aber nach dem Gewinn des Titels "Best in Show"
durch den Rüden "Alansmere Aquarius" auf der Crufts Dog Show 1973
grundlegend ändern.
Auch heute noch sind
viele Prominente begeisterte Cavalierbesitzer. Prinzessin Victoria
wird ständig von ihrer kleinen Cavalierhündin begleitet und auch
Nancy Reagan ist ein begeisterter Cavalierbesitzer. Thomas Fritsch
und Fernsehärztin Dr. A.K. Kühnemann werden sogar in ihren
Sendungen von ihren Cavalieren
begleitet.